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Fischer zeigt in großen und kleinen Formaten auf mehrfach verschachtelten Bildebenen fragmentarisch Momente der Bewegung, der Bewegungsrichtungen und -ziele, Elemente von Innen- und Außenräumen, Zeit und Raum. Elemente, die unser Leben im Wesentlichen bestimmen.
Er arbeitet mehrschichtig mit Öl, Acryl und Fotocollage und den
Kombinationen der möglichen Techniken dieser Materialien. Seine Farben verwendet er mal zart und sparsam mit organischer Körperhaftigkeit, dann wieder satt deckend und graphisch. Manche Darstellung ist leicht gleich einer Zeichnung oder einem Aquarell, andere Arbeiten sind tektonisch bildhaft und schwer. In vielen Werken verbindet er unterschiedliche Techniken. Dies entspricht kongenial der Vielfalt der unterschiedlichen hinterlassenen Spuren seiner Protagonisten und ihrer Erzählebenen.
Die Bilder setzen sich aus fragmentarischen Sequenzen zusammen, abbildhaften und formal-abstrakten. Fischer zeigt menschliche Haltungen und Bewegungsstadien, Transformationen, Beine und Arme, die gleich einem rollenden Wolleknäuel durch den Raum traben, Figurendarstellungen zwischen vielschichtigen lyrischen Erzählebenen, Bildcollagen von Menschenmengen in linearen und flächigen Formengebilden mit rätselhafter Dynamik. Quellen vieler Bilder sind Dokumente, Zeitungen und Fotografien, Texte, Musik und Erinnerungen, ohne das seine Darstellungen dokumentarisch werden. Wir sehen Alltagsrequisiten, natürliche Landschaften und architektonische Räume, in deren Zentrum wir immer wieder mit dem Mensch konfrontiert werden. Mal fragmentarisch in reiner Form, mal als modellierte psychische Seelenstudie....
Den figurativen Anteilen fügt Fischer die formalen bei. Architektonische Andeutungen von Türen, Fenstern, Säulen, Böden und Wänden lassen seine Protagonisten Räume durchwandern. Mal öffnet eine Figur einfach einen Vorhang und verschwindet in eine andere abstrakte Welt. Perspektive und Dimensionen sind verrückt.
Der Mensch ist das Zentrum seiner Arbeiten. Ihn hat er aufs Korn genommen. Doch er erklärt uns nicht seine Deutung, sondern lässt uns hierfür Freiraum. Seine Spuren bilden Teile einer Geschichte über den Menschen, die uns wie in einer Traumsequenz mit Brüchen und Sprüngen, gleich einem ungeordnetes Puzzle, einem wilden Spurenschatz von Mensch und seiner Umgebung präsentiert wird. Es bleibt Raum für Geheimnisse. Wir dürfen selber auf Jagd gehen und Spurenlesen. Ob und wie wir sie deuten, bleibt uns überlassen.
Stephan Henle, Galerist
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